Das Netzwerk zwischen Favelas zu
definieren ist schwierig. Offensichtlich einfach scheint es aber,
wie Favelados in die städtische Infrastruktur eintauchen,
sich diese zu eigen machen und kollaborieren - vor Ort und
weltweit.
Das Stadtbild präsentiert noch weitere Enklaven:
Condominios.
Spiegelbild dieser Haltung ist die absurde Idee von Luiz Paulo Conde, eine Mauer rund um Rocinha zu errichten.
Doch Mauern müssen gar nicht erst gebaut werden. Die Reichen schicken ihre Kinder nur in bewachte Privatschulen, verbringen ihre Freizeit in umzäunten Shopping-Zentren und residieren in sogenannten »Condomínios fechados«. Diese Wohnghettos der Privilegierten darf nur betreten, wer dort lebt oder eine Eintrittserlaubnis bekommt.
Favela | Condominio | |
---|---|---|
Zugang |
offen, aber „gefährlich“ |
ohne Einladung kein Zutritt |
Grenze | ![]() |
![]() |
Innenleben | ungewiß, undurchsichtig | „paradiesisch“, clean |
Nutzungen | alles: Wohnung, Arbeit, Bars, Schulen, KiTas, Kultur, Kunst, Versteck | Wohnung |
nach draußen | Arbeitskräfte, Droge, Kriminalität, Samba | Arbeit, Schule |
nach drinnen | punktueller Stadtservice | alles: Strom, Wasser, Medien, Geld |
Gewollt? | Gewollt! |